Jurack, B., 2011.
Die Se(e)(h)kuh
Output Type: | Exhibition |
Venue: | Kiosk24, Herford, Germany |
Dates: | 14.06. - 22.07.2011 |
Number of Works: | 1 |
An installation that playfully appropriates the tradition of the diarama. In the paradoxical interplay between language and material reality, three and one dimensional imagery enhance and contradict each others sensual triggers.
See: http://www.artdes.mmu.ac.uk/profile/bjurack/projectdetails/615
Eigentlich ist man nie richtig auf die erste Begegnung mit einem Vieh vorbereitet. Selbst die vermeintlichen Sprachbilder: See und Kuh helfen da nicht weiter. Das Verhältnis zwischen Sprache und jeweiliger materieller Wirklichkeit ist komplex und sollte ständig neu ertastet und befragt werden. Die Aussage Joseph Albers’ im Vorwort zu Interaction of Color ist Binsenweisheit und Warnung gegen Eindimensionalität zugleich: ‘wenn einer Rot sagt (die Farbe Rot) und es hören 50 Leute zu, dann ist davon auszugehen, daß ihnen 50 Rote Farbtone vorschweben; und man kann sicher sein, dass diese roten Farben alle sehr unterschiedlich sind.’[1]
Die Seekuh (Hydrodamalis gigas oder Stellersche Seekuh) wurde 1741 von dem deutschen Arzt und Naturforscher Georg W.Steller entdeckt als dieser Vitus Bering Steller auf seinem Expeditionsschiff in die Bering Strasse begleitete. 27 Jahre nach der Entdeckung wurde das vermutlich letzte Tier dieser Art erschlagen. Georg W. Steller war somit der erste und zugleich der letzte Naturwissenschaftler, der dieses sanfte und zutrauliche Tier sah. Eines der wenigen fast vollständig vorhandenen Skelette befindet sich in Dresden, im Japanischen Palais des Museums der Tierkunde. Ebenfalls ausgestellt ist ein lebensgroßes Modell, das eine naturgerechte Reproduktion simuliert.